Uns ist es ganz wichtig, auch einmal klar zu machen, dass wir uns nicht von unserem Körper abtrennen sollten. Dass wir den Körper also nicht als getrenntes Objekt wahrnehmen, wie etwas, das scheinbar außerhalb von uns ist, sondern als Etwas, das genauso wie alles andere, nicht getrennt von uns ist und auf das wir ungemein viel Einfluss haben.

Wenn also ein Phänomen im Körper auftaucht, solltest du dich nicht von diesem Phänomen abtrennen und meinen, du hättest damit nichts zu tun, z. B. wenn du Rückenschmerzen hast oder Knieschmerzen oder was auch immer. Du solltest wissen und wahrnehmen, dass du das, was da auftaucht, auch bist und dass es etwas mit dir zu tun hat. Und über die Aufmerksamkeit, die du dem Phänomen gibst, durch diese liebevolle Aufmerksamkeit und Annahme, kannst du das, was da in dir die Manifestation deines Knieschmerzes verursacht hat, transzendieren. Du kannst es verstehen, du kannst es auflösen und transzendieren.

Und damit bist du der Erfahrung dessen, was du wirklich bist, wieder ein Stückchen nähergekommen. Diese erwachte Sicht, dieser erwachte Seins-Zustand ist ungetrennt in dem Sinne, dass die Welt, das was du als relative Welt wahrnimmst, dass diese Welt „Du“ bist. Du bist die Welt, und natürlich noch viel mehr als das, denn auch die Welt taucht in DIR auf. Es ist uns wichtig zu betonen, dass wir uns nicht abtrennen von den Phänomenen dieser Welt und meinen, wir seien das alles nicht, wir seien nicht unser Körper.

Es ist eine gute Technik zum ersten Erwachen, zum ersten Aufwachen, zu sehen, ich bin nicht mein Körper, ich bin nicht meine Gedanken und auch nicht meine Gefühle. Aber zu guter Letzt, im Advaita-Bewusstsein, hebt sich jede Trennung auf. Und du erfährst, dass alles, was ist, Du bist.

Die Aussage, „Ich bin nicht mein Körper“, ist zu einem bestimmten Zeitpunkt richtig. Wenn du dir der absoluten Natur deines Selbst bewusst bist, dann ist das natürlich völlig klar, dass dein Körper nicht dazu gehört. Die Gedanken auch nicht, die Gefühle auch nicht und Du auch nicht. Im absoluten Bereich des Selbst existiert das alles nicht. In der Einheit existiert das aber alles. In der Einheit ist alles, was an relativen Phänomenen und Formen und Erscheinungen da ist, also auch der Körper, vollständig eingehüllt, umschlossen und durchdrungen von der Absolutheit der Existenz. Er ist das Absolute. Die Vergänglichkeit ist nur Illusion. Es gibt da nichts, was vergänglich ist. Alles was existiert, ist in seinem Wesenskern von absoluter Natur. Die eine Seite des Absoluten ist ewig unveränderlich, die andere Seite ist ewig sich verändernd, erscheint relativ und erzeugt ständig Formen, die sich verändern. Aber in Wirklichkeit ist beides zusammen als Einheit immer und ewig DAS. Und das Schöne ist, dass wir das ewige DAS nicht nur auf uns Selbst beziehen können, sondern genauso auf unseren Körper. Der Körper gehört genauso dazu. Jede Bewegung des Körpers, jeder Impuls der Intelligenz im Körper ist ein unmittelbarer Ausdruck des Absoluten, und kann deshalb wie ein Mantra genutzt werden, um zum Absoluten zurückzukehren. Im Grunde genommen meditieren wir mit jeder Bewegung, die wir machen, mit jeder Sekunde und Minute, die wir leben. Das ganze Leben ist eine große Meditation. Wir sind uns dessen nur nicht bewusst. In dem Moment, wo wir ein bisschen Gewahrsein auf die ganz einfachen, alltäglichen Abläufe und Bewegungen, die wir mit unserem Körper durchführen, legen, verändert sich dieses ganze Phänomen. Wir sind es so gewohnt mit unserem Körper routinemäßige Abläufe zu leben. Also Unbewusstheit zu leben. Und das wird dem Körper und der Intelligenz des Körpers im Grunde genommen nicht gerecht.

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